Marktpsychologie - Grundlagen und Anwendung 5te

Die fünfte Auflage wurde überarbeitet und aktualisiert. Das Kap. 19 Ego-Depletion –
Verlust an Kontrolle: Die Theorie begrenzter Ressourcen der Selbstkontrolle wurde voll-
ständig überarbeitet und um die Revision des mechanistischen Ressourcenmodells von
Michael Inzlicht und Brandon Schmeichel ergänzt. Auch die aktuelle Replikationskrise,
in deren Kern neben einigen anderen Theorien der Psychologie das Ressourcenmodell
der Selbstkontrolle steht, wurde in diesem Kapitel berücksichtigt. Die Zusammenhänge
zu anderen Theorien, die für die Selbstkontrolle von hoher Bedeutung sind und bereits
in der vierten Auflage in den Kap. 14 (Motivation) und 19 ergänzt wurden, bleiben in
der fünften Auflage berücksichtigt. Dies sind die Theorien der Zielerreichung und
über Mindsets, insbesondere das Rubikon-Modell von Peter M. Gollwitzer und Heinz
Heckhausen, der Regulatorische Fokus von Tory Higgins und die Construal-Level-
Theorie von Yaacov Trope und Nira Liberman. Dem Grundkonzept einer Zweiteilung
von einer Darstellung der jeweiligen Theorie im Kontext der Grundlagenforschung
und deren praktischen Anwendungen sind die Autoren auch in der fünften Auflage
treu geblieben: Es wird theorieorientiert vorgegangen und fast alle Theorien werden
jeweils in einem Schlussabschnitt mit Beispielen aus dem Marketing und der Personal-
wirtschaft illustriert. Dabei haben wir die Erfahrung gemacht, dass dieses oft nicht
erwartet wird. Marktpsychologie wird fälschlicherweise oder unnötigerweise viel-
fach auf eine besondere Version einer Marketingpsychologie reduziert. Man erwartet
Werbe- und Konsumpsychologie. Diese Einengung besteht seit Jahrzehnten, was nichts
an ihrer Unzulänglichkeit ändert. Marktpsychologie liefert vielmehr eine psycho-
logische Erklärung für Märkte in einem sehr allgemeinen Sinn. Systematischer und
regelmäßiger Tausch von Leistungen jeglicher Art ohne die Existenz einer zentralen
Instanz sind die Kennzeichen von Märkten. Auch Arbeitsverhalten lässt sich darunter
subsumieren. Arbeit wird angeboten und nachgefragt, damit sind ohne Zweifel die
Bedingungen des Marktes gegeben. Erst innerhalb von Organisationen jeglicher Art
können zentrale Instanzen mehr oder weniger die Willensbildung bestimmen. Ander-
seits wird in der Managementlehre durchaus von internen Märkten gesprochen. Ob
dies tatsächlich gerechtfertigt ist, sei an dieser Stelle dahingestellt.